Now, that's cool.

1. The Great Khali
Verdammte Tat, dieser Typ schafft es aber auch immer wieder, in Sachen Coolness an seinen Mitstreitern im Galopp vorbei zu ziehen. Mal ehrlich – immer, wenn man den Rieseninder abgeschrieben hat, knutscht er Mae Young, reißt Rey Mysterio aus Versehen den Arm aus oder macht irgendeinen anderen coolen Scheiß. Ich meine, niemand bringt es auf nur annähernd so viele Top5-Auftritte in dieser Liste wie der Great Khali. Und wieder wird es plötzlich ruhig um ihn, da grooved er plötzlich beim Royal Rumble ein schellendes „Who let the dogs out!?“ durch den Backstage-Bereich, bellt drei Mal und begibt sich in den Ring, nur um als ehemaliger World Heavyweight Champion von einer Frau eliminiert zu werden. Verdammt. Das war der erste verständliche englische Satz, der es aus seinem Rachen geschafft hat. Wahre Coolness bewies er aber tatsächlich bei seiner Eliminierung – denn Leute, wie cool muss man sein, während eines Kusses von Beth Phoenix nicht mit irgendeinem Körperteil am Seil hängen zu bleiben! Der Mann hat’s drauf. Er hat’s drauf.

 
2. The Hart Dynasty
Hm, mal überlegen… Wenn mich irgendwann mal irgendwer gefragt hätte, unter welchen Umständen die Hart Dynasty auf jeeeden Fall einen Push erfahren würde, dann wär das wohl die Rückkehr von Bret Hart gewesen. Und? Na? Zickezacke Hühnerkacke – es ist dem endcoolen Trio vollkommen schnuppe, dass ihr (Schwieger-)Onkel auf Heimaturlaub ist. Schließlich sind sie nicht nur cooler, sondern auch so viel besser als ihre Vorgängergenerationen. Ja Mann, einfach mal gegen den Strom schwimmen. Wenn blond in wird, dann die Haare schwarz färben – wenn alle ins Kino gehen um Avatar zu schauen, dann einfach mal für zu Hause ‘nen Didi-Film ausleihen.  So läuft der Hase, so ist man cool. Alle Welt redet vom Hitman und die Dynasty erhält die Push-Vorlage ihres Lebens – aber sie machen Woche für Woche den Job für Matt Hardy und den Great Khali. Also für ‘nen Typen, der gern sein Bruder wäre und seinen riesigen Kumpel, der wissen will, wer die Hunde hat laufen lassen. British Bulldog – Hunde… got it!? Egal, coole Vorstellung, Jungs und Mädels.

 
3. Goldust & Yoshi Tatsu
Yoshi Tatsu und Goldust sind die geilsten. Nicht weil sie gut aussehen, nein, sondern weil sie immer noch einen auf dem Kasten haben. Frei nach Stromberg. Aber, hey, das trifft’s doch. Wieso sollte es den beiden auch nicht egal sein, dass der Tag Team Titel noch vor wenigen Wochen unter vier Main Eventern im Hauptmatch eines PPV’s ausgekämpft wurde? Ist doch schnuppe – Gillberg wurde ja als Mitglied der Job Squad auch Light Heavyweight Champion. Die dX verliert an ShowMiz, womit man den Anteil der Main Eventer mit Tag Team Gold schon mal halbiert hat. Und die nächsten Herausforderer lässt man bestimmen in einem Match zwischen Goldust und dem Videospiel-Trio? Verdammt, Goldust, Yoshi, ihr habt ein neues Zeitalter eröffnet und nur durch Eure Coolness werden schon morgen Santino Marella und Evan Bourne um eine WWE-Titelchance kämpfen, während es für Jimmy Wang Yang gegen den Undertaker geht. Schöne neue Welt! Coole neue Welt! Danke, Goldust, danke Yoshi – und viel Erfolg und so.

 
4. Edge 
Wieder einmal, wie schon so oft, hat er es geschafft. „You think, you know me…” und alle rasten komplett aus. Sauber, Edge, erst mal fett den Royal Rumble abgestaubt. Wenn wir aber mal ehrlich sind, dann warst Du aber auch schon in besserer körperlicher Verfassung, oder? Aber, Herrgott, die Jahre, in denen man für seinen Erfolg trainiert, sind doch vorbei. Lieber ein frühes Comeback mit dem Körper eines Komatösen als ein Impact mit ‘nem austrainierten Body. Mut zur Lücke, das ist Cool. Ich meine, die neuerwachte Konkurrenz macht’s doch auch. Die Nasty Boys schminken sich auf über 60, damit sie trotz ihrer erst Mitte 40 wie Legenden aussehen. So wie Legenden halt aussehen, alt, verbraucht, durch mit dem Thema. Oder Scott Hall – früher gesoffen wie’n Fisch, heute frisst er den ganzen Tag Backpulver. Wenn die Muskelmasse schon weg ist – hey, dann doch besser solche Masse als gar keine Masse. So schlimm ist es bei Edge sicherlich nicht. Schlabbrig und unrasiert den Royal Rumble zu gewinnen, so cool war seit Jim Duggan aber schon keiner mehr.

 
5. Vladimir Kozlov
Coole Nummer, dieser Roundtable-Split. Verwirrend, aber cool. Also erst stressen sich Kozlov und Jackson und profilieren sich mit ihren Finishern. Dann macht William Regal aus den beiden ein Team. Schließlich gibt es Streit und Kozlov gibt Jackson die Schuld. Dieser turnt gegen Regal und Kozlov, nur um kurz drauf an Regals Seite und gegen Kozlov zurückzuturnen. Big Zeke gewinnt ein wochenlang aufgebautes Turnier und bekommt eine Main Event Titelfehde. Ihm wird die Ehre zuteil, den ECW Brand gemeinsam mit Aushängeschild Christian abzuschließen. Und Kozlov? Unser cooler russischer Freund – der hat zwar gehörig Beef mit Regal und Jackson, aber dreht lieber eine Sitcom mit Santino Marella und Beth Phoenix. Das ist weird. Aber es ist irgendwie auch schon wieder cool. Verwirrend… aber cool.


Zu erwähnen wären:
6. Vince McMahon dafür, dass er seinen unterhaltsamsten Brand einstampft und sich dafür auch noch feiern lassen will.
7. Layla für ihre ernstzunehmende Hauptrolle im Titelkarussell um  Michelle McCool und Mickie James.
8. Kofi Kingston, weil er sich zum zweiten Mal in Folge für die Elimination Chamber qualifiziert hat und damit sensationelle Running-Gag-Vorlagen liefert.
9. Caylen Croft und Trent Baretta für ihr grandioses Debut-Entrance-Theme – klar, dass man da Stress mit Yoshi Tatsu kriegt.
10. Melina dafür, dass sie uns ein Titelmatch zwischen Gail Kim und Maryse auf der No-Way-Out-Card beschert hat. Aber… gute Besserung natürlich.

10.02.2010